MOMA KOMA PERFORMANCE

Erleben Sie am Eröffnungstag und Messe-Samstag den Performer Thomas Sterna, der auf seinen Schultern das Wort MOMA (Abkürzung für: MUSEUM OF MODERN ART) trägt – eine Schrift aus Eis. Er tritt damit vor das Publikum und hält einen kurzen Vortrag über das mächtigste Museum der Welt, seine Geschichte und seine wichtigsten Protagonisten, etc. Während er spricht fallen die Tropfen des langsam schmelzenden Wortes auf ihn, ohne dass er davon Notiz nimmt.

Erläuterung:

Es gehört zu den Widersprüchen des modernen Künstler:innen Selbstverständnisses, dass auch die revolutionärsten Protagonist:innen spätestens in der zweiten Lebenshälfte davon träumen in der ständigen Sammlung des MOMA oder einem anderen vergleichbaren internationalen Museum, zu landen. Der vielfach gerade in jungen Jahren zu beobachtende antibürgerliche, künstlerische Habitus steht dazu in einem merkwürdigen Kontrast. Zugleich zeigt sich hier erneut exemplarisch, dass Künstler:innen ohne diese internationale Wertschätzung auf Dauer Mühe haben, überhaupt als Künstler:innen anerkannt zu werden.

Kunst ist also dass, was die wichtigsten internationalen Museen der Kunst als Kunst anerkennen. Geht man davon aus, dass es spätestens nach dem Siegeszug des Ready Mades heute sehr schwer ist, noch verbindliche Kriterien für die Bewertung von Kunst zu benennen, muss man konstatieren, dass es die Museen und ihre Beamten sind, die auf lange Sicht Kunstgeschichte schreiben.

Vergessen wird dabei auch die Herkunft des Museums für moderne Kunst aus höfischen Wunderkammer-Traditionen und der damit tradierte feudale Grundzug der Institutionen. Es fragt sich inwieweit die viel gepriesene Autonomie moderner Künstler:innen inzwischen von alten (neuen) höfischen Handlungsmustern verdrängt wird.