Die mühelos anmutenden, fotorealistischen Gemälde von Jean-Pierre Kunkel entstehen nie ohne ein Konzept. Der aufwendige Schaffensprozess beginnt mit einer Idee und einer Skizze, erfordert passendes Equipment, Örtlichkeiten und Bildmodelle, gezielte Fotoshootings sowie eine sorgsame Komposition, die schließlich auf Leinwand übertragen wird. Erst dann kann das Malen beginnen. Sobald wir aber die leuchtenden Bilder, die lebendigen Charaktere und schillernden Farben erblicken, können wir nicht anders, als das Geheimnis seines Könnens zu bewundern – seinen ausgeprägten Blick für die Bildkomposition.
Jean-Pierre Kunkel at DAF Frankfurt
Vorzugsweise fotorealistisch
1950 in Frankreich geboren, verbrachte Jean-Pierre Kunkel seine Jugend in Süddeutschland. Er studierte freie Malerei in München und Hamburg und machte den Fotorealismus zu seinem bevorzugten Stil. Der Künstler beherrscht eine Vielzahl von Arbeitstechniken und perfektionierte seine Malweise derart, dass sie ihm auch Aufträge als Werbeillustrator u. a. für den Spiegel und den Stern sicherte. Seine Reisen, Studien und Projekte lassen erkennen, dass Fotografien bis heute die Grundlage seiner Arbeit bilden.
Jean-Pierre Kunkel – Pool No. 22/
Pool No. 24 /
Pool No. 28, all oil on canvas
Ein Schwerpunkt von Kunkels Werk liegt auf der Pop Art
Die Arbeiten von Jean-Pierre Kunkel entsprechen einem besonderen ästhetischen Anspruch und sind in vier Themenfelder unterteilt, mit denen er sich abwechselnd beschäftigt. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Konstruktion, die er durch eine gezielte Wahl und Positionierung der Bildelemente erzielt, was besonders in seiner Pop-Art-Serie ICONS deutlich wird.
Aus vorhandenen Aufnahmen berühmter Persönlichkeiten aus der Film-, Mode- und Unterhaltungsbranche wählte Kunkel eine Kombination von Fotoelementen, die er so zusammenstellte, dass sie seine persönliche Vorstellung dieser international bekannten Ikonen widerspiegeln. Besonders deutlich wird sein Ansatz in der Darstellung von Marilyn Monroe.
Ein Bild wird digital am Computer bemalt, anschließend auf Leinwand gedruckt, auf Keilrahmen gespannt und manuell mit Acrylfarbe vollendet – eine Arbeitsweise, die den einzelnen Werken einen unverkennbaren Unikat-Charakter verleiht, auch wenn sie als Teil einer Serie entstanden sind.
Jean-Pierre Kunkel – ICONS series, Sean Connery I/X; Marilyn Monroe I/X; Steve McQueen I/X, all Mixed media on canvas
Advertising Pop-Art
Zurzeit arbeitet Jean-Pierre Kunkel an einer Serie, die sich aus dem Fundus an Motiven seiner Arbeit als Werbeillustrator bedient. Diese kommerziellen Darstellungen, die in den 40 Jahren seiner Karriere entstanden sind, werden in einen neuen Kontext gesetzt und schaffen neue, surreale Bilder mit einer völlig neuartigen Aussage. In seiner Pop-Art, in seinem künstlerischen Ausdruck ist ein starker Einfluss des Neo-Pop der 80er und 90er Jahre zu erkennen, bei dem übergroße Bildelemente zum Imperativ der Kunst und ihrer Symbolik werden.
Jean-Pierre Kunkel, Advertising Pop-Art No. 2, I/V; Advertising Pop-Art No. 4, I/V; Advertising Pop-Art No. 6, I/V; all Mixed media on canvas
„Für mich geht es nicht darum, mit der Präzision einer Kameralinse zu konkurrieren und eine Momentaufnahme 1:1 auf die Leinwand zu übertragen. Vielmehr interessiere ich mich für die Möglichkeiten, der Realität des Fotos eine völlig andere Wirkung zu verleihen„, sagt der Künstler und bestätigt, dass seine Bildkonstruktionen in der Tat neue Realitäten erschaffen. Der Malvorgang befähigt ihn seine Vorstellungen noch intensiver und lebendiger zu gestalten, auch wenn es sich dabei um eine idealisierte Darstellung seiner künstlerischen Idee handelt und stets handeln wird.
Jean-Pierre Kunkel wird seine neuesten Werke auf der kommenden Discovery Art Fair in Frankfurt vom 4. bis 7. November 2021 vorstellen.
Jean-Pierre Kunkel at DAF Frankfurt