Tief in die menschliche Seele eintauchend, widmet sich das Werk des deutschen Künstlers Gerd Paulicke sowohl den universellen als auch den persönlichsten Themen. In seinen Skulpturen und Installationen setzt er sich mit Vergänglichkeit, Weisheit, Wissen, Erkenntnis, Identität und seiner persönlichen Erfahrung auseinander. Das Ineinandergreifen von Physischem und Psychischem in seiner Arbeit erzeugt ein Spannungsfeld, das den Blick auf den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Mitreißend und meditativ, laden die Werke den Betrachter ein, über sein eigenes Leben, seine Grenzen und seine Umwelt nachzudenken.
In diesem Jahr wird Gerd Paulicke die neuesten Arbeiten auf der Discovery Art Fair präsentieren.
Kontemplative Selbstportraits
In Form von Skulpturen und Installationen, ergänzt durch experimentelle Fotografie und Malerei, beschäftigt sich Gerd Paulickes Werk reflektierend und bruchstückhaft mit dem Thema Mensch. Dieses universelle Thema veranschaulicht der Künstler häufig durch figurative Selbstportraits, in denen er sich selbst als Archetyp verwendet und Bezug nimmt auf das Innerste jedes Menschen – das Selbst. Diese Abbildungen haben nichts Narzisstisches, ganz im Gegenteil, das Selbstbildnis des Künstlers ist lediglich ein neutrales Merkmal, das sich in den Dienst des Werkes stellt. Der Betrachter ist eingeladen, die dargestellten Gefühle und Empfindungen zu ergründen und seine eigenen Grenzen und Einschränkungen zu hinterfragen. So entsteht ein sehr eindringliches und kommunikatives Kunstwerk, physisch und psychologisch zugleich.
Eine monochromatische Gedankenwelt
Gerd Paulicke konzentriert sich auf das Wesentliche und verwendet eine monochrome Palette von Weiß- und Grautönen. Um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen, greift der Künstler zu optischen Tricks. Er verwendet oft die gleichen Farben für den menschlichen Körper und dessen Hintergrund, wodurch beide miteinander verschmelzen. Der Protagonist entfernt sich aus dem Vordergrund, und lässt sich somit noch schwerer erfassen, während visuelle Gestaltungselemente, filigrane Linien, gestochen scharfe und verschwommene Details zum Erleben des Kunstwerks beitragen.
Geistige Materie
In einer Reihe von religiös inspirierten Werken der vergangenen Jahre beleuchtet Gerd Paulicke den aktuellen Zustand der Welt. Kreuzigung und Memento mori sind Themen in deren Zusammenhang er das menschliche Vergessen sowie die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz untersucht. Diese Zeitlichkeit betonen insbesondere seine Selbstporträts, in denen sein Gesicht entweder stark verpixelt oder mit angetrockneter, abplatzender Farbe bedeckt präsentiert wird, was zeitgleich auf die Zerbrechlichkeit der Seele anspielt.
Der Künstler Gerd Paulicke
Der 1969 geborene deutsche Künstler Gerd Paulicke studierte von 2005 bis 2008 Bildhauerei an der FIU Hamburg. Nach seinem Abschluss im Jahr 2010 widmet er sich seiner künstlerischen Karriere und findet zu seiner reduzierten und äußerst zeitgenössischen, eigenständigen künstlerischen Handschrift. Er stellte seine Arbeiten bereits im Haus der elektronischen Künste (HeK) in Basel, auf der Ruhrbiennale in Dortmund und beim Künstlerbund in Südtirol aus. Seine Werke sind Teil von Sammlungen wie der Galerie der Moderne, Stift Klosteneuburg bei Wien und des Regierungspräsidiums Freiburg. Im Jahr 2017 erhielt er den QQTEC Hilden / „Strom“ Kunstpreis. Der Künstler lebt und arbeitet in Lörrach, Deutschland und Basel, Schweiz.
Besucher der kommenden Discovery Art Fair in Köln haben vom 23. bis 26. April 2020 die Möglichkeit, die Werke von Gerd Paulicke zu erleben.