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Fokus auf Figurativer Malerei · Interview mit dem Galerist Peter Schikorra

Peter Schikorra ist ein großer Kunstliebhaber und Unternehmer, der im Herzen von Berlin-Kreuzberg in repräsentativen Räumen seine artfein Gallery betreibt. Diese Galerie widmet sich mit Malerei, Skulptur und grafischen Arbeiten der zeitgenössischen Kunst und präsentiert kostbare Werke von sowohl etablierten Künstlern als auch Newcomern und jungen Talenten. Neben seinem spannenden und vielseitigen Ausstellungsprogramm, initiierte er ein „Artist in Residence“-Programm, das sich an neuen Trends und künstlerischen Kooperationen und Tendenzen ausrichtet. Durch dieses Programm wird es den ausgewählten Künstlern ermöglicht, sechs Wochen in Berlin zu verbringen und die reiche Kulturszene und Geschichte der Hauptstadt Deutschlands kennenzulernen.

Schikorra nahm mit seiner artfein Gallery bereits 2015 erfolgreich an der internationalen Kunstmesse „Berliner Liste“ teil und wird auch 2016 wieder mit dabei sein. In unserem Gespräch mit Peter Schikorra sprachen wir über seine Eindrücke zur Messe, seine eigenen Projekte und Pläne und seine persönliche Einstellung zu den Künstlern und zur Kunstszene Berlins.

Herr Schikorra, Sie sind der Besitzer der artfein Gallery, die sich durch zahlreiche grandiose Exponate auszeichnet. Können Sie uns mehr erzählen über ihre Galerie und deren Geschichte – wie und wann kam es zur Idee eine Kunstgalerie zu eröffnen?

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Kunst und der Wirkung von Kunst auf gesellschaftliche Prozesse. Die Eröffnung unserer Galerie artfein vor nunmehr gut zwei Jahren soll sowohl etablierten und renommierten Künstlern eine Plattform bieten, als auch jungen Künstlern bei ihren ersten Schritten in den Kunstmarkt zur Seite stehen.

Wie erwähnt ist ihre Galerie spezialisiert auf etablierte Künstler und auch Newcomer-Talente. Verfolgen Sie bestimmte Kriterien bei der Auswahl Ihrer Künstler?

Unsere Galerie hat ihren Schwerpunkt auf gegenständlicher Malerei und Bildhauerei. Es gibt aber für mich keine Kriterien, die einer Art „mathematischer Formel“ gleich wären. Subjektiv betrachtet, muss ich mit dem Künstler auf einer Wellenlänge liegen. Der Künstler muss aber auch einen hohen Grad an Professionalität und eine gute Ausbildung haben. Generell kann ich aber sagen: Die Künstler, die wir repräsentieren, würden wir auch selbst sammeln.

Sie haben außerdem ein „Artist in Residence“-Programm auf die Beine gestellt, das ein sehr ansprechendes Projekt für viele junge Künstler und insbesondere ausländische Kunststudenten darstellt, die es anstreben ihre künstlerische Weiterbildung mit Reisen zu verbinden. Wie sieht der Ablauf eines solchen Programms aus? Ist es ein Sommerprogramm oder wird es ganzjährig angeboten?

Unser “Artist in Residence“-Programm steckt noch in den Kinderschuhen. Es soll ein ganzjähriges Programm sein, über Jahre angelegt. Eine Wohnung im gleichen Haus, wo sich auch die Galerie befindet, haben wir bereits angemietet. Mit dem Programm wollen wir zum einen junge, ausländische Talente unterstützen. Wir werden mit anderen Berliner Galerien kooperieren und versuchen, unseren Gästen viele Kontakte zu eröffnen und eine Plattform zu bieten, um ihre Kunst auszustellen und zu verkaufen.

2015 hat die artfein Gallery an der Kunstmesse „Berliner Liste“ teilgenommen. War das Ihre erst Messeteilnahme? Was waren Ihre Erwartungen an die Messe und wurden diese erfüllt? Was hat Sie an der Messe am meisten begeistert?

Ja – die Berliner Liste war unsere erste Kunstmesse, an der wir teilgenommen haben und wir hatten uns von der Messe versprochen, mehr Aufmerksamkeit für unsere Galerie zu erhalten. Die Nähe zur Fachpresse und der rege Austausch mit anderen Galeristen war sicherlich das Herausragendste an dieser Messe – neben der gut gewählten Lokation.

Wie waren Ihre Erfahrungen mit den teilnehmenden Künstlern an der Berliner Liste? Haben Sie neue Kontakte geknüpft und waren diese für Sie und die Galerie erfolgreich?

Wir haben Rainer Langfeldt kennengelernt. Einen bekannten deutschen Künstler, einen Vertreter der “Neuen Wilden”, der in den 80er und 90er Jahren seinen Durchbruch auf dem Kunstmarkt hatte. Wir vertreten nun diesen Künstler und uns verbindet mittlerweile auch eine gute Freundschaft.

Wie beurteilen Sie im Allgemeinen die Organisation der Messe und das Kraftwerk als ausgewählten Messestandort?

Das Kraftwerk mit seiner modernen Industrielandschaft bietet ein gutes Umfeld für die Präsentation zeitgenössischer Kunst.

Wenn es um zeitgenössische Kunst geht, gilt Berlin als die aktivste und produktivste Stadt in Europa. Was macht die Berliner Kunstszene Ihrer Meinung nach so einzigartig und herausragend?

Es ist die Internationalität und der Mix von Kulturen, der sich wie in einem Schmelztiegel in Berlin zeigt. Er macht die Kulturszene lebendig und fordert gleichzeitig heraus.

Sie beschäftigen sich viel mit unterschiedlichen Strömungen visueller Kunst. Erkennen Sie in den Arbeiten junger Künstler neue technische und konzeptuelle Tendenzen? Gibt es neue Trends?

Trends früh zu erkennen ist sicherlich eines unserer Ziele. Hier sehe ich mich als Galerist aber nicht allein, sondern bin in einem regen und vertrauensvollen Austausch mit allen Künstlern, die wir derzeit vertreten. Ich glaube, dass nur durch viel Erfahrung und Offenheit eine ehrliche Aussage z.B. auch über einen neuen Trend, möglich ist.

Haben Sie in der Vergangenheit bereits an einer Kunstmesse im Ausland teilgenommen und wenn ja wie ist der Unterschied zu deutschen Kunstevents?

Wir etablieren uns derzeit auf dem deutschen Kunstmarkt. Die ersten internationalen Kontakte haben wir aber bereits über das Netzwerk „Artnet“ hergestellt. Hier