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Discover a Talent – Eine Sprungbrett für neue künstlerische Stimmen

Ahn Ha Jung at Aria Gallery

Ins Leben gerufen zur Förderung aufstrebender Künstler:innen, rückt das Discover-a-Talent-Programm der Discovery Art Fair Newcomer ins Rampenlicht, deren Werke sich durch Originalität, Sensibilität und Mut auszeichnen. Als eines der meist erwarteten Highlights der Messe etabliert, bietet die Initiative fünf Künstler:innen einen eigenen Stand, um ihre kreative Vision Sammler:innen und Publikum zu präsentieren. Ausgewählt von einer Fachjury – Silke Hohmann, Bernd Kracke, Gérard Goodrow und Barbara von Stechow – stellt das Programm eine Plattform dar, auf der Innovation auf Gelegenheit zum Kennenlernen trifft.

Die diesjährigen Preisträger:innen repräsentieren vielfältige Ansätze und Materialien – von abstrakter Malerei und Textilkunst bis hin zur Fotografie: fünf eigenständige künstlerische Stimmen, vereint durch Neugier und Tiefgang.

Matthias Jun Wilhelm at Bengelsträter Galerie

Matthias Jun Wilhelm at Bengelsträter Galerie, photo by Stefan Maria Rother

Matthias Jun Wilhelm – Between Precision and Spontaneity (B4, Bengelsträter Galerie)

Der in Leipzig lebende Maler Matthias Jun Wilhelm erkundet die schmale Grenze zwischen Kontrolle und Zufall. Seine Arbeiten oszillieren zwischen kalligrafischer Präzision und gestischer Unmittelbarkeit und verbinden Struktur und Freiheit zu gleichen Teilen. Nach Ausstellungen in Kopenhagen, Vilnius und Tokio erschafft Wilhelm visuelle Räume, in denen erkennbare Motive sich in Rhythmus und Bewegung auflösen.

„Malerei ist ein Raum, in dem sich Gedanke und Geste überlagern“, sagt er – ein Prozess, der weniger von Einheitlichkeit als von Präsenz geleitet wird. Seine Kompositionen fangen diesen Impuls ein: sie sind subtil, körperlich und lebendig in der Spannung gegensätzlicher Kräfte. Jeder Pinselstrich wirkt wie eine taktile Spur der Bewegung, die flüchtige Empfindungen in visuelle Erinnerung übersetzt.

Ahn Ha Jung wall at Aria Gallery Booth, photo by Stefan Maria Rother

Ahn Ha Jung at Aria Gallery

Ahn Ha Jung at Aria Gallery

Ahn Ha Jung – Grenzen im Inneren und darüber hinaus (D1, Aria Gallery)

Die koreanische Künstlerin Ahn Ha Jung lädt Betrachter:innen in Landschaften ein, die zwischen Fülle und Leere, Figuration und Abstraktion schwanken. Ihre Gemälde entstehen aus intuitiven Gesten, in denen Flecken, Steine und Spuren der Natur in zarter Unwucht koexistieren.

Verwurzelt in den Traditionen koreanischer Ästhetik und zugleich offen für europäische Sensibilitäten, werden ihre Leinwände zu meditativen Räumen, die atmen und lauschen. Im Zentrum ihres Kunstschaffens steht die Idee des „gewichtslosen Spalts“ – eine Schwelle zwischen Stille und Möglichkeit. Durch geduldiges Schichten und Improvisation verwandelt Ahn Ha Jung Grenzen in Türen und führt uns auf diese Weise zu Landschaften der Empathie und inneren Reflexion führen.

Kim Yunyoung at PS Center

Kim Yunyoung at PS Center, photo by Stefan Maria Rother

Kim Yunyoung at PS Center

Kim Yunyoung at PS Center

Kim Yunyoung – Textilien als lebendige Oberflächen (D3, PS Center)

Ausgebildet in östlicher Malerei in Südkorea und heute in Deutschland ansässig, verbindet Kim Yunyoung die Sensibilität des Pinselstrichs mit der taktilen Sprache von Textilien und Nähten. Mit alten Kleidungsstücken, zarten Stoffen und Fäden erforscht sie durch Stickerei Themen wie Identität, Erinnerung und Zugehörigkeit: Faden als Farbe, Stoff als Leinwand.

Ihre Werke offenbaren die unsichtbaren Landschaften des Körpers und zeichnen so den Fluss von Zeit, Geburt und Vergänglichkeit nach. Kulturelle und sprachliche Dissonanzen werden sichtbar als Texturen und Nähte. In Kims Händen verwandelt sich der physische Akt des Nähens in eine intime Meditation über Präsenz, Verletzlichkeit und die stille Kraft der Verwandlung.

Erlend Mikael Sæverud

Erlend Mikael Sæverud at Ronen Art Gallery, photo by Stefan Maria Rother

Erlend Mikael Sæverud – Zwischen Schatten und Licht (E3, Ronen Art Gallery)

Der norwegische Fotograf Erlend Mikael Sæverud bewegt sich als stiller Beobachter durch die Straßen der Stadt und fängt flüchtige Momente ein, in denen Licht und Dunkelheit aufeinandertreffen. Seine spontanen Kompositionen entfalten sich als visuelle Gedichte, die gegensätzliche Welten ausbalancieren: Vergangenheit und Gegenwart, Körper und Geist, Wahrheit und Illusion. Beeinflusst von der Psychologie Carl Jungs, versteht Sæverud Fotografie als Form der Heilung und Offenbarung.

Nach einem lebensverändernden Unfall griff er zur Kamera – sein Objektiv wurde Spiegel und Wegweiser zugleich, die die Schönheit in der Einsamkeit sichtbar machen. Jedes Foto birgt Spannung und Zärtlichkeit und eröffnet damit einen leisen Dialog zwischen Schatten und Selbst.

Julia Sossinka at SIGHT Galerie und Kunstberatung

Julia Sossinka at SIGHT Galerie und Kunstberatung

Julia Sossinka

Julia Sossinka at SIGHT Galerie und Kunstberatung

Julia Sossinka – Natur neu gedacht (E5, Sight Galerie und Kunstberatung)

Die in Berlin lebende Künstlerin Julia Sossinka, Meisterschülerin von Markus Lüpertz, verwandelt Farbe, Papier und Material in immersive Welten. Ihre großformatigen Installationen und Mixed-Media-Gemälde verwischen die Grenzen zwischen Collage, Skulptur und Raum und übersetzen die Vitalität der Natur in reine Abstraktion. Die Werke strahlen rohe Energie und physische Präsenz aus, sie sind greifbar, fließend und magnetisch.
Mit Fragmenten von farbigem Aquarellpapier erschafft sie organische Formen, die durch ihre Kompositionen flackern und mit Licht und Bewegung spielen. In Sossinkas Händen erhält Papier ein neues Leben und lädt Betrachter:innen ein, in visuelle Ökosysteme einzutreten, in denen Emotion und Material zu leuchtender, lebendiger Form verschmelzen.

Besuchen Sie die Discovery Art Fair Frankfurt vom 6. bis 9. November 2025 und erleben Sie diese fünf bemerkenswerten Talente und ihre Werke aus nächster Nähe.

Titelbild: ARIA Gallery Koje mit Ahn Ha Jung, Foto: Stefan Maria Rother