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Für Ihre persönliche Wunderkammer: zeitgenössische Kuriositäten bei der DAF Frankfurt 2023

Kaepten Nobbi

Lange bevor es Sammlungen und Ausstellungen gab, wurden Kuriositäten in Wunderkammern bestaunt. Als Spielzimmer der (Einfluss-)Reichen umfassten diese Kabinette alles Mögliche an Seltsamem, Spannendem und, nun ja – Kuriosem, das es in allen Ecken der (damals zugänglichen) Welt zu finden gab. Viele dieser Gegenstände waren Naturalia aus allen Bereichen der Naturkunde. Doch zu den faszinierendsten gehörten sogenannte Artificialia: Objekte, bei dessen Entstehung der Mensch eine Schlüsselrolle spielt. Dazu gehören von menschlicher Hand beeinflusste und kombinierte Naturartefakte, kreative Erzeugnisse und auch Sinnbilder für Kunst(handwerk).

Wir können durch unsere Ursprünge und Erfahrung im Sammeln mit Sicherheit behaupten, dass jede Art von Sammlung eine Wunderkammer ist. Jede/r mit einer Vorliebe für Fundsachen, Zusammenstellungen, Abbildern der Natur oder künstlerischen Experimenten kann also als Meister seiner eigenen Wunderkammer bezeichnet werden.
Wir verstehen die Probleme der Sammler und ihren Drang, ihre Kammern stets mit Neuem zu bereichern. Und passenderweise hat die DAF Frankfurt 2023 eine umfassende Auswahl an zeitgenössischen Kuriositäten zu bieten!

Lassen Sie uns also gemeinsam in die Messehallen eintauchen und möglicherweise die perfekte Ergänzung für Ihre persönliche Wunderkammer finden.

Left Andreas Kurus  Right Eri Hahn

Left: Andreas Kurus (booth D7)/ Right: Eri Hahn (central location)

Die Natur als Inspiration

Unser Alltag ist der beste Zeuge für das Zusammenspiel, aber auch das Aufeinanderprallen von Mensch und Natur. Die Natur begeistert uns täglich, doch gleichzeitig zerstören wir sie gnadenlos. Umweltbotschaften sind heutzutage unübersehbar und überall. Dadurch motiviert und inspiriert nutzen viele Künstler verschiedenste Medien um uns daran zu erinnern, dass sich die Welt nicht nur für uns dreht. Andreas Kurus‘ Skulpturen aus Kunstharz (Galerie Z22) bringen uns die Verschmutzung der Ozeane durch die Unmengen an Plastik näher, die wir täglich dort hineinkippen. Die Skulpturen sind bewusst transparent gestaltet, sodass wir durch sie hindurch sowohl unsere Taten klar erkennen können als auch unsere Pflicht, jetzt zu handeln.

Die Keramikskulpturen von Felicithas Arndt reflektieren, inspiriert von Madrepora-Steinkorallen, die Natur auf Zellebene und erinnern uns so daran, dass die Korallenriffe dieser Welt immer weiter verschwinden. Auch die kleinformatigen Tierporträts von Farid Ismayilov sind nicht nur Beispiele für Ölmalerei, sondern rufen uns die Bedeutung der Artenvielfalt ins Gedächtnis.

Darüber hinaus sind auch die Tierfiguren von Bronislava von Podewils mehr als nur eine Darbeitung, was aus Papier und Pappe alles möglich ist. Wir können heute nicht sagen, ob das Schnabeltier überlebt, doch vielleicht erhalten wir es in dieser Ausführung in unserer Wunderkammer am Leben.

Letztlich hat auch die Fantasie in Kombination mit der Natur Corjan Nodelijk zu seinen eigentümlichen kleinen Kreaturen und Kreationen inspiriert.

Ceramic at DAF Frankfurt 2023 2

Felichitas Arndt – Ceramic at DAF Frankfurt 2023

Farid Ismaylov

Farid Ismaylov (booth G2)

Bronislava von Podewils

Bronislava von Podewils (booth K4)

Corjan Nodelijk

Corjan Nodelijk (booth A3, Galerie am Dom)

„One Man’s Trash is Another Man’s Treasure“

Objekte zu sammeln und neu zusammenzufügen hat eine lange Tradition in der Kunst. Das Zeitalter des Hyper-Konsumismus forciert diese nur noch mehr, da es überall Müll zu finden gibt. Ob es sich aber um Müll oder Möglichkeiten handelt, hat der Finder selbst zu entscheiden, und dazu haben Künstler wie Käpten Nobbi, Eri Hahn und Matthias Garff definitiv eine Meinung.

Paul Sous, der Mann hinter dem Affen Käpten Nobbi, nutzt Müll als Material und Inspiration in seinen urbanen Modellen und Skulpturen, Eri Hahn stellt aus verschiedensten weggeworfenen Materialien mögliche historische Modeskulpturen zusammen, während Matthias Garff seine verspielte „Insekten“-Sammlungen mit klinischer Präzision festhält.

Und ein solcher Schatz ist doch sicherlich einen Platz in Ihrer Wunderkammer wert.

Matthias Garff

Matthias Garff (booth A3, Galerie am Dom)

Eri Hahn

Eri Hahn

Kaepten Nobbi

Käpten Nobbi (booth E3, ART42)

Kunst in Objekten

Inspiriert von der Natur und vielleicht auch von der Natur des Menschen, präsentieren Itamar Yehiel und Vitali Safronov sehr unterschiedliche Kunstwerke.
Yehiel ist ein Meister der Stickerei und stellt in seinen filigranen Ausarbeitungen Elemente und Gegenstände der Natur dar, während die Bronzestatuen von Safronov Miniaturen von modernen Menschen in ungewöhnlichen Situationen zeigen. Dabei ist Yehiels Poetik sanft, konzentriert auf das Handwerk und die feineren Stränge im Gewebe des Lebens. In Safranovs Arbeiten hingegen ist stets ein ironischer Unterton zu hören, der uns daran erinnert, dass wir selbst genauso kurios sind wie die Objekte, die wir in unsere Vitrine stellen.

Itamar Yehiel

Itamar Yehiel (booth I5)

Vitali Safronov

Vitali Safronov (booth B7, ARTHUS)

Kuriositäten zum Aufhängen

All jene, die in ihrer Wunderkammer noch Platz an den Wänden haben, können sich auf Ralf Lürig freuen, dessen humoristischen Gemälde Tradition und die kleinen Missgeschicke und ironischen Momente des Lebens hervorheben. Schließlich überträgt der Fotograf Charles Niël mit seinen Stillleben, fotografiert vor den besten Arbeiten der alten niederländischen Meister, den barocken Vanitas-Gedanken in das moderne Leben.

Ralf Luerig

Ralf Lürig (booth J14)

Charles Niel

Charles Niël (booth G15)

Sie möchten diese Objekte jetzt auch live erleben? Dann kommen Sie bis zum 5. November 2023 in Frankfurt vorbei und besuchen Sie uns auf der Discovery Art Fair!

Featured image: Käpten Nobbi