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Die Grenze zwischen Verwüstung und Schönheit • Die städtebaulichen Erkundungen von Hendrik Czakainski

Der zeitgenössische Berliner Künstler Hendrik Czakainski, wird dieses Jahr mit innovativen und großformatigen Installationen seiner Urban Investigations Serie an der Berliner Liste teilnehmen. Erstmalig war die Serie auf der Berlin Art Week 2015 zu sehen und wird wegen ihrer großen Beliebtheit nun auch auf der größten Kunstmesse der Stadt gezeigt. Hendrik Czakainski wird gemeinsam mit der Urban Spree Gallery in der Urban Art Sektion zu sehen sein, welche von unserem Street Art Enthusiasten Guillaume Trotin kuratiert wird. Die Arbeiten Hendrik Czakainskis charakterisieren die Ästhetik unserer urbanen Umgebung und bieten interessante Einblicke in das moderne Stadtleben.

Hendrik Czakainski – 120.630

Bilder einer modernen und chaotischen Umwelt

Hendrik Czakainski wurde 1979 in Aurich geboren und ist gelernter Tischler. Er besuchte die ETAGE School for the Performing and Visual Arts und wurde danach Assistent der beiden Künstler Markus Draper und Wolfgang Flad. Fünf Jahre lang lernte er bei den beiden Künstlern bevor er seine eigenen Wege ging und sich als eigenständiger Künstler etablierte. Seit 2009 ist Czakainski ein gefragter Name und seine Arbeiten wurden in Solo und Gruppen Ausstellungen im Inland sowie im Ausland gezeigt. Im April 2016 waren seine Arbeiten der Publikumsmagnet der Urban Art Fair Paris. Seit 2013 ist Czakainski Dozent für Architektur an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin, wo er auch lebt und arbeitet. Obwohl er eine erfolgreiche akademische Laufbahn verfolgt wird Czakainski nicht müde an großen Installationen zu arbeiten. Sein neustes Projekt trägt den Namen Urban Investigations und die Installationen bestehen aus den verschiedensten Materialien wie Holz, Karton oder Stein. Diese Arbeiten zeigen eine imaginäre Welt moderner Städte die von typischen Gewerbegebieten bis hin zu postapokalyptischen Szenarien reichen. Hendrik Czakainski sagt über seine Arbeiten: Ich versuche in meinen Werken die Auswirkungen der Globalisierung, Industrialisierung und demografische Veränderungen zu zeigen. Ich Übersetze dies mit den Formen und Materialien die ich über die Jahre gefunden habe. Sein Blick auf die Städtelandschaft mag chaotisch und auch etwas verstörend sein, aber er sagt auch, dass wir bei all dem Chaos und Zerstörung auch wieder etwas Faszinierendes finden können, welches ein Aufbruch in eine neue und nicht unbedingt negative Erfahrung sein kann.

Hendrik Czakainski – Wisteria Lane, 2014

Die Faszination der Vogelperspektive

Der Künstler nutzt in seinen Werken die Vogelperspektive, da er durch diese Distanz das große Ganze und die Umgebung erfassen kann. Wer jetzt denkt der Künstler kopiert Stadtezirke aus Google Maps liegt falsch. Vielmehr nutzt er die Karten für seine Inspiration und um Formen und Umrisse von Städten zu erfassen. Google Maps ermöglicht ihm mit auch verborgene Perspektiven zu entdecken. Durch diese veränderten Perspektiven kann Czakainski neue konzeptionelle und visuelle Beziehungen herstellen. Sein künstlerischer Prozess ist sehr komplex, denn er nutzt nicht nur Google Maps, sondern auch Screenshots von Dokumentationen, wie auch Artikel aus Zeitschriften. Im zweiten Teil seines künstlerischen Schaffens beginnt er mit Zeichnungen und kleinen Modellen, um im finalen Teil eine große Version seiner Idee herzustellen.

Hendrik Czakainski - 2240, 2015

Hendrik Czakainski – 2240, 2015

Urban Investigatons auf der Berliner Liste 2016

Hendrik Czakainski wird auf der kommenden Berliner Liste seine größte Arbeit, mit dem Titel 120.630, in der Urban Art Sektion zeigen. Dieses eindrucksvolle Werk ist aus seiner bekannten Urban Investigtions Serie. Der Titel der Serie leitet sich von meiner Art und Weise ab wie ich an die Objekte herangehe, welches auch als investigativ beschrieben werden kann, so der Künstler. Czakainski und die Urban Spree Gallery werden mit zwei Flächen auf der Berliner Liste vertreten sein.