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Wenn lebendige Erfahrungen eingefangen werden – Roman Feron auf der DAF Cologne

Roman Feron painting close up

Wenn ich den Künstler Roman Feron beschreiben sollte, würde ich ihn als Farbenkünstler bezeichnen, als Sammler von Erfahrungen und Gestalter von Objektbildern. Man kann nicht an seinen Werken vorbeigehen ohne die Fülle von Punkten, Verwischungen und Farbknoten zu bemerken, die sorgfältig unter einem Netz aus Schnüren und Nägeln platziert sind. In ikonoklastischer Perfektion bestehen diese Werke aus Schichten assoziativer Elemente – von den Pastellfarben der Tupfen bis zu der Art und Weise, wie sie die Leinwand bestimmen und so die Sichtweise des Künstlers auf ein bestimmtes Phänomen präzise abbilden. Was dabei am meisten hervorsticht, ist die Materialität der Werke, die Kombination von Texturen und deren Anordnung. Unterdessen findet man die Geschichte der individuellen Ursprünge der Werke in ihren Titeln und Beschreibungen, die der Künstler bereitwillig teilt. Sie verraten den Einfluss mehrerer Schlüsselkomponenten: sein Atelier in Begur am Mittelmeer, Jazz und die Dynamik des Lebens.

Roman Feron - 100 Flavors of Ice Cream #64, detail

Roman Feron – 100 Flavors of Ice Cream #64

Der Materialcharakter von Ferons Abstraktion

Die Abstraktion, die Roman Feron erreicht, fußt auf seinen Erfahrungen mit Synästhesie, die die Basis seines kreativen Prozesses bilden. Der Künstler transformiert und komprimiert seine Eindrücke von gesellschaftlichen Anlässen des echten Lebens, wobei er sich von den Tönen, die er hört, und seiner Umgebung leiten lässt. Was wir schließlich zu sehen bekommen, sind methodische, dynamische, manchmal scheinbar chaotische Ansammlungen von dickem, energiegeladenem Impasto – Zusammenstellungen einzelner Pinselstriche, die zusammen ein einzigartiges, stimmiges Werk ergeben. Die Werke führen uns instinktiv durch das Leben an der Costa Brava, in die Ferienzeit, zu lokalen Events, vor dem Hintergrund katastrophaler Naturereignisse … Es ist spannend, die Geschichte eines jeden Bildes zu hören, aber es ist nicht zwingend notwendig. Denn der Betrachter von Ferons Werken kann leicht etwas entdecken, dem er sich instinktiv verbunden fühlt, ob es nun ein bestimmtes Detail ist oder die generelle Ästhetik.

Roman Feron painting 55

Roman Feron – Social Entanglement #55

Roman Feron und Köln

Der Künstler lebt in Katalonien und arbeitet seit Ende der 2010er Jahre unter diesem Pseudonym. Sein sonniges Atelier spielt eine wichtige Rolle für seine künstlerische Arbeit, wobei seine Bilder sowohl vom lokalen Alltag als auch von seinen ausgedehnten Weltreisen inspiriert sind.
Unter den Werken, die er auf der kommenden Discovery Art Fair zeigen wird, ist auch das „100 Flavors of Ice Cream #64“, das uns in eine stereotypische Eisdiele voller Pastellfarben und Unmengen an Geschmacksrichtungen oder an den einen begehrten Eisstand am Strand versetzt. Versteckt in diesem Bild ist eine subtile Hommage an Gigi Campi, einen in Köln lebenden Jazz-Produzenten und Architekten, der von 1949 bis 1980 das berühmte ‚Gelateria‘ Café Campi in Köln betrieb. Im Laufe der Zeit richtete seine Gelateria viele Jazz-Konzerte aus und wurde zu einem etablierten Treffpunkt für lokale Künstler und internationale Musiker.
Feron wird noch eine weitere Hommage an die Stadt präsentieren, die den Titel „Social Entanglement #55“ trägt. Das Werk entstand in Köln und unterscheidet sich in der Farbintensität und der Stärke der Pinselstriche von den anderen Bildern der gleichnamigen Serie.

Feron verschickt – wie auf seiner Website angekündigt – jedes verkaufte Werk versandkostenfrei an seinen Käufer. Sollten Sie aber zwischen dem 20. und 23. April in Köln sein, schauen Sie doch auf der Discovery Art Fair vorbei, um den Künstler persönlich zu treffen und vielleicht sogar spontan eines seiner intuitiven Objekt-Bilder zu erwerben.

Featured image: Roman Feron – 100 Flavors of Ice Cream #64, detail. All images courtesy of the artist