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Die Spuren von Papier ziehen sich durch die ganze Discovery Art Fair Frankfurt 2025

Philine Görnandt cover

Einer der roten Fäden, die sich durch die diesjährige Discovery Art Fair Frankfurt ziehen, besteht aus Papier.
Nicht dominant, sondern leise, kraftvoll, aber auch fragil, zeitlos und zutiefst menschlich.

Papier hat auf mich immer eine besondere Anziehungskraft ausgeübt. Ich habe mit Zeichnern und Druckgrafikern gearbeitet. Ich habe gesehen, wie Hände über die Oberfläche von Papier gleiten und wie Fehler sich in Gesten verwandeln. Es ist zugleich ätherisch und beständig – je nachdem, wie man es behandelt. Arbeiten auf Papier verlangen Aufmerksamkeit, Sorgfalt und emotionale Hingabe. Vielleicht ist das der Grund, warum ich nie an ihnen vorbeigehen kann, ohne stehenzubleiben.

Wenn Sie diese Liebe teilen – für Zeichnungen, Texturen, die Alchemie von Tinte, Graphit oder Faser –, dann folgen Sie in diesem Jahr den Spuren des Papiers.

Philine Görnandt

Philine Görnandt

Julia Sossinka

Julia Sossinka at SIGHT Galerie und Kunstberatung

Licht und Fragilität formen

Papier ist hier nicht nur eine Fläche, sondern ein Körper, ein Raum, eine Welt.

Philine Görnandt bei SIGHT Galerie und Kunstberatung präsentiert eine großformatige Papierskulptur, die sich anfühlt wie ein Schreiten durch einen Traum. Florale und surreale Formen verwandeln Licht in Gestalt und Zerbrechlichkeit in Stärke.

Nur wenige Meter weiter behandelt Julia Sossinka, eine der Discover-a-Talent-Preisträger:innen, Papier als Baumaterial statt als Hintergrund. Ihre immersiven Installationen nutzen Farbe und Struktur, um organische, fließende Umgebungen zu schaffen. Görnandt und Sossinka stehen für zwei Pole derselben Idee – die eine ätherisch und durchscheinend, die andere kraftvoll und greifbar – und zeigen, wie weit Papier gehen kann.

Lee Gun Hee at PS Center

Lee Gun Hee at PS Center

Kyong Yu Park - Kim Yunyoung

Kyong Yu Park – Kim Yunyoung

Zwischen Tradition und Emotion

Lee Gun Hee im PS Center schafft poetische Collagen mit Hanji, dem traditionellen koreanischen handgeschöpften Papier. Genäht und geschichtet wirken diese Arbeiten wie Erinnerungen, die zusammengesetzt werden – fragil und zugleich widerstandsfähig. Sie strahlen gleichermaßen Ruhe und Schmerz aus und gehören für mich zu den bewegendsten der Messe.

Nebenan bringt Kyong Yu Park bei Parcus Gallery den Geist der koreanischen Kalligrafie in einen Dialog mit zeitgenössischer Abstraktion. Tinte, Geste und Leere begegnen sich in vollkommener Balance.
PYCREATOR schließlich verwandelt Papier in Geschichte selbst – sein Triptychon, gefertigt aus alten deutschen Zeitungen, schlägt eine Brücke zwischen persönlicher und kollektiver Erinnerung und verleiht vergessenen Fragmenten neues Leben.

PYCREATOR

PYCREATOR

PYCREATOR details

PYCREATOR, details

Raymond Emile Waydelich

Raymond Emile Waydelich

Klassiker und erste Sammlerstücke

Für alle, die den zeitlosen Zauber der Zeichnung lieben, ist Mirijam Heilers Graphitarbeit BIRDI (bei Vijion Gallery) reine Hingabe. Jede Linie bedacht, jeder Strich lebendig. Es ist eines jener Werke, die einen wieder neu in den Akt des Zeichnens verlieben lassen.

Von ARTHUS Gallery erinnert Raymond Emile Waydelich daran, dass Druckgrafik noch immer überraschen kann: Mythos, Humor und Geschichte verschmelzen zu Arbeiten, die vor Witz und Wärme sprühen.

Und für Erstsammler halten Larisa Kliushkinas Tusche-Lavuren oder Anna Rabas abstrakte Aquarelle eine stille Freude bereit: Sie sind erschwinglich, elegant und voller Seele.

Mirijam Heiler

Mirijam Heiler

Mirijam Heiler detail

Mirijam Heiler, detail

Philine Gornandt - Larisa Kliushkina

Philine Gornandt – Larisa Kliushkina

Anna Raba

Anna Raba

Die letzte Seite

Diese Messe beweist, dass Papier mehr ist als ein Medium: Es ist vielmehr eine ganze Sprache. Es hält Licht, Erinnerung und Fürsorge auf eine Weise fest, wie es kein anderes Material vermag.

Folgen Sie den Spuren des Papiers auf der Discovery Art Fair Frankfurt bis zum 9. November 2025 – und sehen Sie, wohin sie Sie führt.