Kunsthändler Mario Bermel ist mit seiner Berliner Galerie auf zeitgenössische asiatische, afrikanische und ozeanische Kunst spezialisiert. Die Galerie zeigt regelmäßig Werke etablierter Künstler und Herr Bermel wählt dabei nur qualitativ hochwertige Arbeiten aus den exotischsten Teilen der Welt. Seine Auswahlkriterien beruhen immer auf zeitloser Schönheit, die auch durch die verschiedensten historischen und kulturellen Hintergründe hindurch scheinen. Mario Bermel nimmt regelmäßig an internationalen Kunst Messen teil und für unsere Berliner Liste 2016 wird er Werke von Nur Dann und Barbara Navi zeigen.
Mario Bermel Fine Arts ist eine erfolgreiche Berliner Galerie und bekannt für seine vielen internationalen Kunden aus weit entfernten Ländern in Afrika oder Asien. Wann wurde die Galerie gegründet und welche Ziele haben Sie?
Mario Bermel: Ich habe 2010 als Kunsthändler begonnen und arbeitete für private Sammler und suchte Meisterwerke für deren Sammlungen. Dies ermöglichte mir die ganze Welt zu bereisen, ein großes Netzwerk aufzubauen und ich erlangte Zugang zu den angesehensten Sammlungen. Mein Ziel ist es seltene Werke mit einer starken Provenienz zu finden. Die Galerie zeigt Meisterwerke aus verschiedenen Epochen und wir versuchen mit dieser Mischung einen Dialog zwischen den Werken zu schaffen. Ich suche nach zeitloser Kunst in der sich Vergangenheit und Zukunft vereinen. Es geht mir um universelle Ästhetik und Schönheit die von jedem Kulturkreis verstanden wird.
Sie nehmen an verschiedenen internationalen Messen teil und Sie beraten wichtige Sammlungen. Welche Erfahrungen haben Sie mit europäischen Messen und welche Unterschiede sehen Sie zu Kunst Messen in anderen Teilen der Erde?
MB: Jede Kunst Messe hat dasselbe Ziel. Es geht darum weltweite Tendenzen zu zeigen und konsequenterweise auch einen zuverlässigen Kunstmarkt zu schaffen. Aber jede Messe hat auch seinen eigenen Charakter, eigenes Image und Programm. Die Faktoren hängen sehr von der Geografie, der Kultur und der Traditionen eines Landes und deren Besuchern ab. Ich würde sagen, dass der europäische Kunstmarkt schon sehr gefestigt ist. Wir leben aber in einer globalisierten Welt und es ist auch wichtig die aufstrebenden Märkte zu verfolgen.
Ihre Galerie kooperiert mit 24 Beaubourg und Sie organisieren gemeinsam internationale Ausstellungen in Berlin und Paris. Sind die Kunstszenen in Ihren Tendenzen in Paris und Berlin ähnlich? Welche Szene scheint Ihnen alternativer zu sein?
MB: Berlin und Paris sind definitiv zwei verschiedene Kunstszenen und deswegen mag ich es in beiden Städten zu arbeiten. Beide Städte sind wichtige Kunstzentren in denen zeitgenössische Kunst gedeiht und man kann aufstrebende Künstler entdecken. Berlin ist vielleicht alternativer als Paris, da es viele Künstler aus der ganzen Welt anzieht. Dies erzeugt eine große Vielfalt und macht die Stadt sehr aufregend. Allerdings verfügt Paris über einen sehr starken Markt. Eine internationale Stadt mir wichtigen Sammlern, großen Galerien, internationalen Auktionshäusern, großartige Ausstellungen und privaten Museen. 24 Beaubourg ist einer der besten Galerien der Stadt, die internationale Ausstellungen organisiert und einem Fokus auf Qualität legt. Dies sind die Gründe für meine Zusammenarbeit mit 24 Beaubourg. Wir haben uns entschieden eine Brücke zwischen Berlin und Paris zu bauen, um Ideen auszutauschen und neuen Künstlern die Chance zu geben in beiden Städten auszustellen, damit diese Ihre internationale Stellung zu stärken.
Sie zeigen auf der Berliner Liste Arbeiten von Nur Dann und Barbara Navi. Können Sie uns mehr über diese Künstler erzählen?
MB: Ich habe die Werke von Nur Dann in Glasgow entdeckt. Sie studierte auf der Glasgow School of Art und letztes Jahr hatte Sie dort Ihre Abschlussausstellung. Ihre Arbeiten sind abstrakt, mit symmetrischen Mustern, Farben und Symbolen aus der Vergangenheit, die uns an Sachen aus der Vergangenheit erinnern, aber sich nicht einordnen lassen. Es geht aber auch um Meditation, Transformation und Existenzialismus. Sie versucht uns Ihre Suche und Ihren Kampf zwischen Ihrer inneren Welt und der Realität nahe zu bringen. Dieses Jahr wurde Sie vom Aon Community Art Award ausgewählt im kultigen Leadenhall Building auszustellen. Es ist jetzt an der Zeit dieses große Talent einer breiten Öffentlichkeit in Berlin zu präsentieren. Barbara Navi ist eine der vielversprechendsten Künstlerin in Paris. Sie hat eine Bildsprache gefunden die nah an der Leipziger Schule ist und Sie arbeitet an Themen die sich an der Kunstgeschichte, Mythen und historischen Ereignissen orientieren. Navi sammelt Daten und Bilder aus dem Web und benutzt diese als ein Werkzeug um neue Realitäten zu konstruieren. Technologie hat unser Verhältnis zur Realität geändert. Ähnlich der Erfindung der Fotografie welche die Malerei Anfang des 20. Jahrhunderts veränderte. Sättigung, Mosaike und Überlappungen von Elementen kreieren in Ihren Gemälden eine geheimnisvolle Stimmung. Dies ist Ihre erste Ausstellung in Berlin und Ihre Werke werden sicherlich die Kraft haben die deutschen Sammler zu verführen.
Welche Erwartungen und Pläne haben Sie an diese Berliner Liste? Suchen Sie auch nach neuen aufstrebenden Künstlern?
MB: Wir sind stolz zwei große Talente aus Paris und Berlin auf der Berliner Liste zu zeigen. Diese zwei Frauen haben eine große Karriere vor sich und ein herrlicher Ort wie das Kraftwerk ist ein außergewöhnlicher Platz um diese aufstrebende Kunst auszustellen. Die Berliner Liste wird sicherlich interessante Kontakte bringen. Gleichzeitig werden wir es genießen neue Entdeckungen machen.