Künstlerischer Ausdruck dient als therapeutisches Mittel – und das, seit der Mensch in einer Höhle einen verkohlten Holzstab in die Hand nahm. Ein geradezu uraltes Konzept, es ist dem Menschen eigen. Geschichte und Zufall haben jedoch dafür gesorgt, dass uns die Kunst als Heilmittel erst in der Epoche der Moderne begegnet – eine Zeit, die interessanterweise mit den ersten ernst zu nehmenden Durchbrüchen in der Psychologie zusammenfällt. Heutzutage ist die Kunst eine gängige und willkommene Therapieform, die bei verschiedenen (vor allem) psychischen Herausforderungen eingesetzt wird.
Die Kunst als wichtigste Ausdrucksform mit ihrer wirkmächtigen therapeutischen Kraft ist der Weg von Marika Thoms gewählte Ansatz, nachdem sie ihr Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Entwicklung erkannt hatte.
Künstlerische Freiheit zum Thema gemacht
Die 1990 geborene Marika Thoms ist gelernte Rechtsanwaltsgehilfin und Künstlerin. Nach ihrer Ausbildung in Kunsttherapie und Grafikdesign beschloss sie im vergangenen Jahr, sich ganz der Kunst zu widmen. Die frischgebackene Künstlerin hat die Freiheit zu ihrem zentralen Einfluss erkoren und bringt so neue Energie in die Kunstszene, indem sie Werke voller Farbe und Leben präsentiert.
Inspiriert von ihren Gefühlen, Gedanken und ihrer Umgebung sind ihre Werke zwar abstrakt, doch eher an Action Painting angelehnt als an frühzeitlichen Abstraktion. Leuchtende, unverfälschte Farben erlauben einen Einblick in ihre Innenwelt und vermitteln dabei Thoms künstlerische Intuition auch über die Leinwand hinaus. Ihre Arbeit ist ganz und gar lyrisch und am Prozess orientiert: Thoms hört sowohl im Atelier als auch außerhalb auf Geist und Körper.
Die Praxis der Selbsttherapie
Betrachten wir ihre Praxis sowohl vom materiellen als auch vom konzeptionellen Standpunkt aus, so stellen wir fest, dass sie sehr tiefgründig von den Ansätzen der Kunsttherapie beeinflusst ist. Thoms bringt reichlich Einblicke in ihr Selbst auf die Leinwand – und liefert dabei eine breite Palette an Emotionen von Freude bis Melancholie. Ihre Faszination liegt in der Anwendung und dem Materialverhalten der Farbe selbst, sie versinkt in der Euphorie des Schaffens mit dem Gefühl, dass ihr Körper dem Prozess folgt. Marika Thoms setzt Farbe, Sprühfarbe, Kratzen, Tropfen und Typografie ein – eine Mischung aus verschiedenen Techniken mit dem Ziel, ihre Vision zum Leben zu erwecken. Die vorherrschende Farbe in ihrer Kunst – ein Orange, das allumfassend und leuchtend ist – kam der Künstlerin während der Meditation vor einer kunsttherapeutischen Sitzung in den Sinn. Frei, fokussiert und bewusst gestaltet, regen uns die Abstraktionen von Marika Thoms an und ermutigen uns, ebenso aufgeschlossen zu werden.
Marika Thoms auf der Discovery Art Fair
Als aufstrebende Künstlerin ist Marika Thoms in ihrer Heimat Deutschland bereits anerkannt und strebt eine internationale Karriere an. Dabei besteht aktuell großes Interesse an ihrer Arbeit. Marika Thoms plant in Rom als Repräsentantin der Münchner Galerie Konsum 163 auszustellen.
Sie lebt und arbeitet in Gardelegen in Sachsen-Anhalt.
Ihre Arbeiten werden auf der Discovery Art Fair in Köln vom 25.-28. April 2024 zu sehen sein.