News

Die Präsenz Koreas auf der Discovery Art Fair Frankfurt 2025

Korean Galleries at DAF Frankfurt 2025

In den letzten Jahren ist in Europa das Interesse an koreanischer Kultur gestiegen – von Film und Mode bis hin zur bildenden Kunst. Koreanische Galerien haben darauf mit Neugier und ehrgeizigen Projekten reagiert, indem sie einen echten Austausch anstreben, statt sich lediglich auf den Export von Werken zu beschränken. Zu den Pionier:innen gehört Ji-Sun Park von der ARIA Gallery, die nach Deutschland gezogen ist, aber ihren Standort in Daejeon beibehalten hat. Park nimmt nun bereits im vierten Jahr in Folge an der Discovery Art Fair in Frankfurt teil und ist zu einer bekannten und angesehenen Persönlichkeit geworden, die sowohl in Deutschland als auch in ihrer Heimat eine treue Anhängerschaft hat. Durch ihre Beharrlichkeit und Weitsicht hat sie dazu beigetragen, einen kulturellen Weg zu ebnen, den nun auch andere beschreiten. Das Ergebnis ist in diesem Jahr deutlich zu erkennen: eine bemerkenswerte Präsenz koreanischer Galerien, die nicht nur die künstlerische Vitalität widerspiegelt, sondern auch den wachsenden gegenseitigen Wunsch nach Austausch und Verständnis.

ARIA Gallery

ARIA Gallery

ARIA Gallery, Artretain

PS Center und ARIA Gallery: Horizonte erweitern

Das PS Center, ein junger, aber ambitionierter Ausstellungsraum im Seouler Stadtteil Euljiro präsentierte eine beeindruckende Auswahl zeitgenössischer Künstler:innen: Yunyoung Kim, Jinyeong Yeon, Jiyoung Kwon und Gun Hee Lee, der in seiner ersten Ausstellung außerhalb Koreas eindrucksvolle Collagen aus Hanji-Papier zeigte. Der kuratorische Schwerpunkt der Galerie spiegelt die energiegeladene Szene Seouls wider, in der Experimentierfreudigkeit auf Sensibilität für Material und Form trifft.

Unterdessen kehrte die ARIA Gallery unter Leitung von Ji-Sun Park zum vierten Mal in Folge nach Frankfurt zurück und stellte ein starkes und vielfältiges Programm vor: Jung Chul, Lee Duri, Brian Kims, Jeon Hyung Joo, Daniel Shin, Kim Sun und Ahn Ha Jung, wobei Letztere im Rahmen des Discover-a-Talent-Programms ausstellte.  Die ARIA Gallery mit Sitz in Daejeon, die zunehmend in Deutschland aktiv ist, pflegt durch Qualität, Beständigkeit und Weitblick weiterhin nachhaltige Verbindungen zwischen den beiden Kunstszenen.

PS Centar

PS Centar

Artertain, Naeil und Gallery O: Medienübergreifende Kommunikation

Die Artertain Gallery ist ein Sinnbild des Geistes der Verbundenheit, der die diesjährige koreanische Beteiligung prägt. Mit ihrem neuen deutschen Ableger, Artertain_G in Düsseldorf, fördert die Galerie aktiv den Dialog zwischen Ost und West. Ihre Präsentation in Frankfurt vereinte ein Spektrum von Künstler:innen – von Jin Kim und Sooyoung Han bis hin zu Roman Klonek, einem in Deutschland lebenden, polnischstämmigen Druckgrafiker – und eröffnete so einen Dialog über Erinnerung, Wahrnehmung und Erneuerung.

Die Gallery Naeil aus Seoul steuerte nachdenkliche Werke von Min-Joo Lee, Jong-Gou Lee, Chang-Soo Lee und Uwe Jonas bei, die Perspektiven aus Korea und Deutschland miteinander verbanden.

Die Gallery O wiederum präsentierte eine stilvolle Ausstellung von Werken von Kheejoo Cho, So Jin Yoon und Jeong A Lee, deren subtile Kompositionen Handwerkskunst und Textur in den Vordergrund stellten.

An diesen Ständen war eine gemeinsame Sensibilität spürbar, kontemplativ, haptisch und zutiefst menschlich, die durch die künstlerische Form Grenzen überwand.

Naeil Gallery

Naeil Gallery

Naeil Gallery

Naeil Gallery

Ein Dialog der Materialien und Bedeutungen

In allen fünf Galerien waren auf der Discovery Art Fair Frankfurt Werke aus so unterschiedlichen Materialien wie Papier, Ton, Stickerei, Textilien, Malerei, Zeichnung und Mixed Media zu sehen.

Der Einfluss asiatischer Traditionen war in Form von Präzision, Symbolik und Respekt vor dem Material deutlich zu erkennen, doch jede:r Künstler:in verlieh dem jeweiligen Werk zugleich den Pulsschlag des modernen Lebens hinzu. Dieser Dialog zwischen Tradition und Innovation verlieh der Messe eine unverwechselbare Frische und bot den europäischen Besucher:innen die Gelegenheit, koreanische Kunst nicht als Trend, sondern als reife und sich weiterentwickelnde Stimme in der globalen Kommunikation zu erleben. Die Qualität und Vielfalt der Kunstwerke sprachen für sich: Sie waren allesamt gut durchdacht, kunstvoll gefertigt und beeindruckend.

Es war erfrischend und inspirierend, in Frankfurt all diese koreanischen Positionen an einem Ort versammelt zu sehen, die der internationalen Ausrichtung der Messe Tiefe und Energie verliehen haben. Wir freuen uns darauf, koreanische Galerien und Künstler:innen erneut auf der Discovery Art Fair willkommen zu heißen. Ihre Präsenz ist nicht nur eine Bereicherung für die Veranstaltung, sondern auch den breiteren kulturellen Austausch, den die Kunst auch weiterhin möglich macht.

Fotos: Stefan Maria Rother.