Als wichtigstes kulturelles Zentrum des Rheinlandes ist Köln seit Langem ein Pflicht-Stopp für Touristen. Während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, ist Köln heute etwas ganz anders als der „Trümmerhaufen“, der es einst möglicherweise gewesen ist. Überreste der reichen und turbulenten Vergangenheit der Stadt vermischen sich in einer einzigartigen Legierung von Alt und Neu und bieten oftmals überraschende, gewagte und großartige architektonische Lösungen. Köln ist ein Ort, an dem kulturell interessierte Touristen alle Sinne befriedigen können, von historischen Stätten, über bildende Kunst bis hin zur Gastronomie. Dennoch empfinden viele Liebhaber der zeitgenössischen Kunst das klassische kulturelle Angebot Kölns als etwas veraltet und suchen deshalb nur die neuesten kreativen Knotenpunkte auf. Die KÖLNER LISTE erinnert aber selbst das avantgardistischste Publikum daran, dass sich ein Besuch der Stadt auf jeden Fall lohnt. Mit einem Fokus auf alle Sinne ermuntern wir unsere Besucher ihren Erfahrungsschatz zu erweitern, indem sie dieses wundervolle kulturelle Zentrum Westdeutschlands besuchen.
Köln – Stadt der Kultur
Die auf die Kölner Vergangenheit zurückgehende Zerteilung der Stadt ist möglicherweise am sichtbarsten im absoluten Stadtzentrum. Neben dem berühmten Kölner Dom, in einer ungelenken Gegenüberstellung, steht der Kölner Hauptbahnhof, ein Monster aus Stahl und Glas. Von einer anderen Seite begrenzt das Römisch-Germanische Museum den Kirchplatz, während dahinter, als modernes und zeitgenössisches Juwel, das Museum Ludwig liegt. In unmittelbarer Nähe ist der alte Stadtkern Kölns mit seinen alten Plätzen – Neumarkt, Alter Markt und Heumarkt, während moderne Straßen das Stadtzentrum von weiteren mittelalterlichen Monumenten trennen. Wenn wir hinzufügen, dass der Rhein sehr nahe liegt, nur einen Katzensprung von der Philharmonie entfernt, zeichnen sich Züge des üppigen Eklektizismuses Kölns deutlicher. Die Kölner Skyline, welche man am besten vom weit entfernten Kölntriangle Hochhaus in Deutz beobachten kann, ist ungewöhnlich facettenreich. Der Mix von Alt und Neu, eng und manchmal sogar stark ineinander verwoben, überwältigt in einigen Momenten, während der Blick auf den herrlichen Fluss und die modernen Strukturen auf der anderen Seite entspannt und erholt. Für einen lockeren Spaziergang und zufällige Entdeckungen charmanter Ecken gibt es keinen besseren Ort als Köln. Doch denjenigen, die mehr über die kulturelle Geschichte der Stadt erfahren wollen, empfehlen wir umfangreiche Führungen mit ausgewählten historischen und künstlerischen Schwerpunkten.
Ohne Sie mit ausufernden Informationen zu überlasten, präsentieren wir hier einige unserer kulturellen Lieblingsorte der Stadt.
Mittelalterliches Köln
Unvermeidlich mit dem Kölner Dom beginnend, dem meistbesuchten Wahrzeichen in ganz Deutschland, wird ein kleiner Spaziergang durch die Geschichte diverse andere mittelalterliche Schätze hervorbringen. Als eines der schönsten Monumente des internationalen gotischen Baustils geltend ist diese Kirche nicht nur ein religiöser Zufluchtsort, sondern auch ein Pilgerort für alle Liebhaber der Orgelmusik, und oft können Besucher kostenlose Konzerte von professionellen Orgelspielern erleben.
Für Freunde der Architektur werden Kölns zwölf romanische Kirchen eine interessantere und mit Sicherheit einzigartigere Erfahrung darstellen. Angefangen mit dem nah gelegenen Groß St. Martin, ist es ein Leichtes der Karte zum romanischen Meisterstück St. Maria im Kapitol zu folgen. Weiter südlich liegt ein Pflichtbesuch – die St. Pantaleon Kirche. Das seltene Bauwerk der frühen romanischen Zeit wird auf das 10. Jahrhundert datiert und ist eines der schönsten Beispiele von Zwillingstürmen, eine besondere Eigenschaft des sogenannten „Westwerkes“. Unter den zwölf Kirchen der vorgotischen Periode empfehlen wir insbesondere einen abschließenden Besuch in St. Gereon. Sie besitzt die größte mittelalterliche Kuppel in Deutschland und ist ein wundervolles Beispiel romanischer Architektur. Vor dem Ende der Tour bei St. Gereon wäre ein Museumsbesuch ins Kolumba eine vorzügliche Ergänzung zum Spaziergang. Gebaut auf dem Standort einer alten St. Kolumba Kirche ist das Kolumba heute ein modernes Kunstmuseum, welches sich auf christliche Artefakte spezialisiert hat. Viele der seltenen und charakteristischen romanischen und gotischen Skulpturen und Artefakte sind hier, im ältesten Museum der Stadt, zu sehen.
Kölner Museen
Köln ist Heimat einiger Weltklasse Museen. Verschiedene Sammlungen aufweisend, sind diese renommierten Institutionen Ort unbezahlbarer Artefakte aus der Geschichte der Stadt und der Welt. Wenn sie als Besucher der KÖLNER LISTE gerne ihre Zeit in Museen verbringen, dann ist diese Stadt am Rhein der perfekte Ort für Sie.
Unser Liebling unter den vielen Museen, das Museum Ludwig, ist eine der “besten Adressen für moderne und zeitgenössische Kunst”, wie die von uns interviewte Galeristin Angela Reitz bemerkt. Es besitzt eine hervorragende Sammlung, welche von früher Moderne bis zu zeitgenössischer Kunst reicht. Ein wahrer Kunstliebhaber wird die wichtigen Werke deutscher Expressionisten in vollen Zügen genießen und wird sich an den Werken berühmtester Modernisten, Nachkriegs-Abstraktionisten, anerkannter Photographen und zeitgenössischer Konzeptionalisten erfreuen. Die permanente Präsentation wird beständig mit wechselnden Ausstellungen bereichert. Für jene, die nach dem Besuch der Sammlung des Museum Ludwigs noch Energie besitzen, raten wir zu einem Stopp beim kleineren, aber ebenso eindrücklichen Käthe Kollwitz Museum. Kulturliebhaber, die eine Auszeit vom 20. und 21. Jahrhundert brauchen, sind im Wallraf Richartz Museum, im Museum für Ostasiatische Kunst oder dem Museum für Angewandte Kunst gut aufgehoben. Und für diejenigen, die sich historisch weiterbilden möchten, erzählt das Römisch-Germanische Museum im Stadtzentrum die Geschichte der Kölner Stadt in ihren Ursprüngen mit ihren urbanen und antiken Wurzeln.
Die Galerie Szene
In den letzten Jahren nimmt Köln erneut seine Position als Zentrum für zeitgenössische Kunst ein. Die Stadt ist Heimat der ältesten Kunstmesse in Deutschland, der Art Cologne, und der Ort, an dem die KÖLNER LISTE wächst und gedeiht. Das Zentrum ist reich an Kulturinstitutionen, bei einem Spaziergang in der Innenstadt entdeckt man aber auch aufregende Orte wie die Galerie Christian Lethert, Galerie Artclub, Galerie Nagel Draxler oder den Standort des BBK. Galeristen anderer Städte und Länder zieht es nach Köln, dessen ökonomische und kulturelle Landschaft einen neuen Frühling erlebt. Als Galeristin empfand Angela Reitz Köln sogar noch spannender als Basel. Selbst die Umgebung der Stadt ist ein einladender Ort für zeitgenössische Galeristen, wie die HLP Galerie aus Wesseling. Auch der Trend zu gemeinsamen Studios und von Künstlern geleiteten Projekträumen kommt zurück in die Stadt, wir empfehlen Ihnen in einen dieser vielseitigen Zentren, dem co/Atelier in Nippes, vorbeizuschauen.
Street Art Szene in Köln
Das Gedeihen der urbanen Kunstszene in Deutschland hat zweifellos auch Köln erfasst. Um die neue zeitgenössische Bewegung zu unterstützen, wurde in Köln-Mülheim das Cityleaks Festival ins Leben gerufen. Auch im Stadtteil Ehrenfeld blüht Street Art auf, obwohl Galerien, die sich auf diese rebellische Ausdrucksform konzentrieren, nicht gerade neu in der Stadt sind. Diese können in der Nähe des Brüsseler Platz gefunden werden, ein belebtes Viertel voller Bars und Restaurants.
Diese Bewegung unterstützend gibt es auf der KÖLNER LISTE eine eigene Urban Art Section.
Köln – eine Stadt zum Verlieben
Wir beenden unsere kleine virtuelle Tour über die neuesten Trends der zeitgenössischen Kunst in Köln. Kreativität ist in jedem Fall Teil der Seele der Stadt und kann sowohl geschichtlich als auch geografisch verfolgt werden. Da wir nach einem anstrengenden Tag voller Kunstgenuss das Bedürfnis nach Entspannung verstehen, empfehlen wir abschließend einen Kaffee im Skulpturenpark, eine meditative Pause an der Alt St. Alban Gedenkstätte oder einfach eine ruhige Minute in einem der wunderschönen öffentlichen Parks in Köln.