Der Artprice Kunstmarktbericht 2016: Der Kunstmarkt als Alternative zu den Finanzmärkten, mit China an der Spitze

Der 16. Jahresbericht zum globalen Kunstmarkt entspringt wieder einmal der Zusammenarbeit von Artprice, Weltmarktführer für Kunstmarktinformation, und Artron, seinem großen chinesischen Partner. Das Ergebnis ist der einzige wirklich globale Kunstmarktbericht mit Einblicken sowohl in den westlichen als auch in den östlichen Kunstmarkt.

Jetzt online: Kunstmarktbericht 2016

Einige Kennzahlen:

China übernimmt wieder die Marktführung mit 4,8 Mrd. $ Umsatz und 91.400 verkauften Losen
Die USA belegen mit 3,5 Mrd. $ und 72.500 verkauften Losen den zweiten Platz
Das Vereinigte Königreich belegt mit 17% des weltweiten Umsatzes den dritten Platz
Der weltweite Auktionsumsatz liegt 2016 bei 12,45 Mrd. $ mit 675.500 verkauften Losen
Im Westen nimmt die Anzahl verkaufter Lose um 11% zu (USA +24%, UK +27%)
Auf dem vierten Platz liegt Frankreich mit 579 Mio. $. Das entspricht 5% des weltweiten Auktionsumsatzes
Der Anteil unverkaufter Werke bleibt im Westen stabil: 37%
96% der Lose werden weltweit für unter 50.000 $ verkauft
New York: 3,2 Mrd. $, Peking: 2,3 Mrd. $, London: 2,1 Mrd. $, Hongkong: 1,15 Mrd. $
Das beste Auktionsergebnis des Jahres liegt bei 81,5 Mio. $ für das Werk des französischen Künstlers Claude Monet, « La Meule » (1891)
Der meistverkaufte Künstler des Jahres 2016 ist der chinesische Künstler Zhang Daqian (355 Mio. $)
Die Gesamtzahl der bei Auktionen angebotenen Werke stieg im Vergleich zu 2015 um 8% an, auf 938.000 Lose.
2016 haben insgesamt 80 Kunstwerke die 10-Mio.-$-Grenze überschritten (2015 waren es 160 Werke)

Trotz einer besonders ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung geht es dem Kunstmarkt, dank einer Kombination aus Investition, Spekulation, Sammlerleidenschaft und einer unersättlichen Nachfrage der neuen Museen in der ganzen Welt nach Meisterwerken großer Künstler, erstaunlich gut. Dies drückt sich in einem um 8% gestiegenen Transaktionsvolumen im Westen aus. Auch wenn der Gesamtumsatz aus öffentlichen Auktionen im Jahre 2016 hinter dem außergewöhlichen Ergebnis von 2015 zurückbleibt, so liegt er doch bei stattlichen 12,46 Mrd. $
Die Antriebskräfte dieses Marktes sind der einfach Zugang zu Kunstmarktinformationen, Online-Verkäufe (97% der Marktteilnehmer haben einen Internet-Anschluss), die Finanzialisierung des Marktes, eine wachsende Anzahl immer jünger werdender Konsumenten von Kunst (in den 1950ern waren es 500.000, 2015 waren es schon 70 Mio.), die Ausdehnung des Marktes über den gesamten Asien-Pazifik-Raum, sowie Indien, Südafrika, den mittleren Osten, sowie Südamerika.
Das Wachstum der Museumsindustrie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Mit mehr als 700 neu eingerichteten Museen pro Jahr ist diese im 21. Jahrhundert weltweit eine wirtschaftliche Realität geworden. Zwischen 2000 und 2014 wurden mehr Museen geschaffen als im 19. und 20. Jahrhundert zusammen, und die damit verbundene Nachfrage nach Werken von Museumsqualität ist ein zentraler Faktor für das spektakuläre Wachstum des Kunstmarktes. Dieser hat nun eine Reife und Liquidität erreicht, die eine Jahresrendite von 10-15% für Werke über 100.000 $ ermöglicht.
Im Wettstreit um die Vorherrschaft zwischen China und den USA zeigt sich der Markt im Westen gefestigt, während China mit einem enormen Vorsprung von 1,3 Mrd. $ erneut die Spitze vor den USA einnimmt. Die Kunst und der Kunstmarkt stellen eine wichtige « Soft Power » für die USA, China und, in einer anderen Größenordnung, Katar, dar.
Gleichzeitig zeigt auch der Anteil chinesischer Künstler in den Top 500 (über 30%) deutlich – zusätzlich zu den Umsatzzahlen – Chinas Überlegenheit gegenüber den USA, die nur 15 % der Top 500 Künstler stellen.
Auf makro- und mikroökonomischer Ebene haben die Daten der letzten 17 Jahre bestätigt, dass der Kunstmarkt ein Zufluchtsort ist, der Schutz vor Wirtschafts- und Finanzturbulenzen, sowie beträchtliche und stabile Renditen bietet.