Der Geist ist eine wunderbare Sache. Komplex und beständig, schwer zu fassen, und doch braucht er nur wenig, um sich zu erheben. Was für ein großartiger Spirit ist jener der iranischen Künstlerin Maral Tak, die trotz der alltäglichen Schwierigkeiten, die ihr von der Gesellschaft und der Politik auferlegt werden, ihrer Kreativität folgt und inspirierende Kunstwerke schafft.
Maral Tak wurde in Teheran, Iran, geboren und entdeckte dort ihre Leidenschaft für die Malerei, mit der sie ihre Betrachtungen darüber ausdrückt, was uns als Menschen ausmacht. Ihre künstlerische Reise brachte sie auf den Weg der Selbsterkundung, wobei die Frage nach der Identität zu einem zentralen Element ihrer Kunst wurde. Sie erschafft vielschichtige Bilder, die aus dem Zusammenspiel von Kultur, Identität, Natur und ihren Beziehungen zueinander entstehen.
Starke Emotionen in abstrakten und figurativen Motiven
Wenn wir die Gemälde von Maral Tak betrachten, können wir unschwer erkennen, dass sie im Kern gefühlsbetonte Elemente enthalten. Sie erzählt uns eindringliche Geschichten von Liebe, Zuneigung, Spiritualität und Ruhe. Ihre Werke sind zart, aber zugleich imposant und in großem Format gemalt, sodass sie den Betrachter dazu einladen – oder vielmehr auffordern –, vollständig in die Gefühlswelt der Künstlerin einzutauchen und die feinen Details aus nächster Nähe zu erkunden.
Ihre Malkunstthemen sind anthropologischer Natur. Sie stellt sie durch fließende abstrakte Elemente dar, kombiniert mit erkennbaren menschlichen, tierischen und floralen Formen. Diese verbindet sie mit Anklängen an persische Schriftzeichen und Ornamente. Die Farbtöne sind harmonisch, transparent und fließend, verschmelzen in den Konturen oder breiten sich frei über die Leinwand aus. Die Fülle an Elementen und Farben prägt den ersten Eindruck, doch sobald wir in Taks Werke eintauchen, erkennen wir Spuren konkreterer Erzählungen.
Das Geheimnis der Identität
Durchdringen wir die wogende, farbenfrohe Formenwelt von Tak, stoßen wir auf geschwungene Linien – vergrößerte Schriftzüge in Farsi – und drehen uns entlang ornamentaler Spiralen, die an die iranische Miniaturmalerei erinnern. Zusammen mit auffälligen Schichten lebendiger Abstraktion erscheinen Figuren von Pferden in wildem Lauf, männliche und weibliche Gestalten in liebevoller Interaktion, explodierende Flüssigkeiten und Blumen, die vor Energie sprühen. All dies zeigt das verborgene Leben, das in einer verschleierten Umgebung zum Verstecken gezwungen ist. Während politisch engagierte Künstlerinnen wie Shirin Neshat die Situation der Frauen im Iran mit Hilfe von Film und Fotografie direkter darstellen, erzählt Maral Tak die gleiche Geschichte aus einem anderen Blickwinkel. Wir erhalten Einblicke in ihre persönliche Welt, durchstreifen ihre Gedanken und erkennen den unübersehbaren roten Faden, während wir uns mit ihr als Mensch identifizieren. Am Ende bleiben wir mit der Frage zurück, welchen Einfluss unsere Umgebung auf unsere Identität hat – eine der zentralen Fragen, die Maral Tak in ihrem Werk aufgreift.
Kunst als Ausdruck von Stärke
Leicht zu erkennen, dass Maral Taks Malerei eine Quelle der Stärke ist, denn sie steht im Einklang mit ihren persönlichen Überzeugungen. Fein nuancierte, zarte und dennoch kraftvolle Bilder erzählen die universelle Geschichte des Menschseins und geben uns Einblicke in das persönliche und gesellschaftliche Leben einer Künstlerin im heutigen Iran. Ihr Weg ist schwierig, doch – wie ihre fließenden Formen – hat sie einen Weg gefunden, ihre Werke in moderateren Ländern Asiens zu präsentieren. Sie zeigt ihre Kunst auf Social-Media-Plattformen und bei privaten Ausstellungen, wobei sie, die Künstlerin selbst, aus guten Gründen im Hintergrund bleibt.
Da es für Maral Tak kaum Möglichkeiten für öffentliche Ausstellungen gibt, werden die Besucher der Discovery Art Fair in Frankfurt 2024 eine der seltenen Chancen haben, ihre Arbeiten live zu sehen.
Verpassen Sie diese Gelegenheit nicht! Besuchen Sie uns vom 31. Oktober bis 3. November in der Messe Frankfurt – Halle 1.2.