Urban Art Section
Die Präsentation der Urban Art im Rahmen einer eigenen Sektion wird auch bei der 14. BERLINER LISTE fortgesetzt. Der Kurator der Urban Art Section präsentiert den Messebesuchern auch in diesem Jahr eine sorgfältige Auswahl junger, aufstrebender Künstler sowie etablierter Namen der Urban Art Szene.
Unser Antrieb ist die Wertschätzung und Leidenschaft für die Kunst im öffentlichen Raum, für die Kunstsparte, die insbesondere Berlin zu einer attraktiven Kunstmetropole und einem Anziehungspunkt für Sammler und Kreative aus aller Welt machte und macht. Das wesentliche Merkmal der Urban Art und ihrer Akteure ist ihre Authentizität. Die Urban Art Section der BERLINER LISTE – als eine Art interaktiver Spielplatz – lädt renommierte Galerien, aufstrebende Talente, aufgeschlossene Kunstliebhaber, Fachpublikum und Amateure gleichermaßen dazu ein, das Neue, Frische und Lebendige dieser Kunst zu präsentieren und zu entdecken. Angesichts der globalen Veränderungen des Kunstmarktes und der steigenden Anerkennung dieser Sparte, war die Einführung der eigenständigen Urban Art Section ein logischer und, wie die Besucherresonanz auf die Premiere im vergangenen Jahr zeigt, höchst willkommener Schritt. Gleichzeitig bietet hier die Entdeckermesse häufig, insbesondere für junge, aufstrebende Talente, die erste Gelegenheit ihre Urban Art auch auf dem internationalen Kunstmarkt zu präsentieren und zu etablieren. Mehr Aufmerksamkeit für die kreativen Formen der Urban Art und ihre Akteure sowohl beim Publikum als auch in dem Bereich des Kunstmarktes zu wecken, ist das Anliegen der BERLINER LISTE. Dabei geht es uns auch darum alteingesessene, elitäre Ansichten zu revidieren und gleichzeitig auch immer mehr Menschen für die Welt der Kunst zu begeistern.
Schon gewusst: Die kreativen Original-Kunstwerke der Street Art können Sie jetzt auch erwerben und bei Ihnen zu Hause präsentieren, dank der Urban Art Section der BERLINER LISTE!
Urbanart – was steckt dahinter?
Street-Art hat schon lange den Stadtraum erobert: Sie ist jung, urban, provokant und inspirierend. Was in den 80er Jahren als Protest auf die etablierte, oft abgeschottete Kunstszene entstand, hat sich längst von New York über Berlin, London und Barcelona als eigenständige Kunstform entwickelt und reicht mittlerweile über ihre Spuren an Mauerwänden, Fassaden oder Straßenschildern. Mit Spraydose und Pinsel werden Botschaften im öffentlichen Raum hinterlassen: Gegen Spießigkeit und Ausgrenzung. Für Lust und Freude am Experimentieren. Und vor allem: Gegen den Anspruch, dass der Kunstmarkt allein vorgibt, was Kunst darf und wie diese auszusehen hat. Jeder soll teilhaben und jeder kann diese Street-Art sehen. Überdimensionale Figuren, die an Hauswänden hochklettern. Graffitis, die kantig, schwarz und diagonal ins Bild gesetzt ein Aufruf sind. Auch Comicfiguren, Tiere, Menschen, die eine Szene beleben, authentisch sind. Kunst im städtischen Raum ist so vielseitig wie die ausführenden Künstler. Sie entsteht unmittelbar mit der Spraydose, aber auch mit der Schablonentechniken. Auch Sticker, die mit Übermalungen fortgeschrieben werden, gehören zu dieser Szenekunst. Urban Art setzt sich mit verschiedenen Themen kritisch auseinander. Soziale Ungerechtigkeit, Homophobie, Rechtsextremismus und Ausgrenzung sind beispielsweise Themen, die berühmte Street-Artists wie Banksy immer wieder thematisiert haben. Aber es geht nicht nur um Kritik. Farben voller Vitalität und Kraft zwingen den Betrachter förmlich zum Hinschauen. Ob knalliges Blau, markantes Schwarz oder leuchtende Rot- und Rosatöne, Urban Art entfaltet sich in einem eigenen Farbkosmos. Die Kunst setzt auf Kommunikation, Auseinandersetzung, frischen Wind. Doch längst nicht alle Kunstwerke kommen schrill daher. Auch kleine, nur in grauer Farbe gepinselte Mädchen mit rotem Luftballon oder Herzen werden zum Hingucker, weil sie eine Aussage vermitteln. Denn Urban Art ist selten kitschig oder banal. Sie ist plakativ und gibt oft tristen Orten wie Bahnunterführungen oder Brückenpfeilern ein menschliches Gesicht. Gleichzeitig rüttelt diese Street Art auf, fordert heraus. Große Kunstwerke gestalten den Stadtraum zwar entscheidend mit – etwa bei einer Baustellenlücke. Doch letztlich spielt es eine untergeordnete Rolle, wie groß das Kunstwerk ist: Sieht man als Fußgänger in einer Unterführung eine gemalte Katze, die einer Ratte gegenübersteht, kann man ebenso ins Nachdenken kommen wie ein Autofahrer, der Bären die Wand eines Hochhauses erklimmen sieht.
Schon gewusst: Improvisation und die Schaffung neuer Regeln sind Grundlangen der Urban Art und des dazugehörigen Hiphop
Eine Kunstform zeigt sich urban, weltoffen und rebellisch
Urbanart gehört zur Stadt, ist ein Teil von ihr, erobert sich Stadtraum zurück und möchte immer stärker als eigene Kunstform wahrgenommen werden. Viele Metropolen reagieren auf diese Entwicklung und erkennen, das Potenzial dieser Kunstform für ihre Städte und weisen Orte aus, wo ausprobiert und gesprayt werden darf. In München im ehemaligen Schlachthofviertel beispielsweise. Oder im Mauerpark Berlin in Prenzlauer Berg. Gerade dank des Nebeneinanders ganz unterschiedlicher Straßenkunst, die ständig übersprüht oder an benachbarter Stelle fortgeführt wird, entstehen Begegnungsorte von eigenem Charakter. Häufig für ein Publikum, das an Urban Art interessiert und einer alternativen Szene zuzuordnen ist. Künstlerische Festivals wie das die Urban Art Biennale in der Völklinger Hütte werden von Tausenden besucht und laden Straßenkünstler auch zum ortsspezifischen Work-in-Progress ein und untermalen das Ganze mit Konzerten. Vor den Augen eines staunenden Publikums entstehen dabei – ebenso wie in den Zentren von Montreal, Istanbul, Brüssel oder Buenos Aires – mit Kreide gemalte dreidimensionale Kunstwerke, die für den Betrachter täuschend echt eine zweite Realität wahrnehmbar werden lassen. Da öffnen sich etwa in den Kunstwerken von Julian Beever Treppenabgänge in U-Bahnschächte, schwimmen Delfine in einem großen Bassin oder steigen Feuerwehrmänner in eine aufgebrochene Straße. Viele Sprayer sind längst arrivierte Künstler. „Kobra“ etwa ist ein Street-Artist, der auch in New York mit riesigen Kunstwerken auf sich aufmerksam macht und weltweit zu Ruhm gelangt ist. Wer die ehemalige Schnellbahntrasse „High Line“ in New York entlang spaziert, hat nicht nur großartige Ausblicke in urbane Stadtwelten, umgeben von Wiesenblumen und summenden Bienen. Er sieht auch auf die kraftvollen Riesengemälde des Mauer-Meisters, die mit den Straßenzügen und dahinter stehenden Hochhausfassaden in ein eigenes Wechselspiel eintreten. So wie Urban Art Raum gestaltet, so eröffnet die BERLINER LISTE 2017 Kunstinteressierten neue Möglichkeiten und Perspektiven.